10. Dezember 2016 :: Beginn 18.00 Uhr

Samstagabendgespräche

Zwischen Gottesstaat und Glaubensfreiheit - Wie (in-)tolerant sind monotheistische Religionen?

Dr. Herbert Lindenlauf (Trier)

Selbstmordattentate und die Absicht der Terrormiliz "Islamischer Staat", mit Gewalt einen Gottesstaat zu errichten, weisen hin auf den problematischen Zusammenhang von religiösem Hintergrund und politischem Handeln. Aus atheistischer Sicht erscheinen religiös motivierte Menschen als politisch unberechenbar, wenn nicht sogar gefährlich. Vor allem die monotheistischen Religionen - neben dem Islam also auch Juden- und Christentum - werden als intolerant verdächtigt, weil sich ihr Glaube an den einzigen Gott mit einer pluralistischen, freiheitlichen Gesellschaft nicht vereinbaren lasse. Eine Prüfung dieser Vorwürfe zeigt: Während Judentum und Christentum in ihrer Glaubensüberlieferung Elemente enthalten, die der Tendenz zum Gottesstaat Einhalt gebieten, hat der Islam solche Sicherungen noch nicht mit derselben Konsequenz ausgebildet und ist gegen die "theokratische Versuchung" nur unzureichend geschützt. Der Vortrag geht der Frage nach, wie dieser Befund zu bewerten ist und was daraus für das christlich-islamische Verhältnis folgt. Der Referent: Herbert Lindenlauf studierte ev. Theologie, war Assistent an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und danach über 30 Jahre als Pfarrer an Berufsschulen und in der Erwachsenenbildung tätig. Der Dialog der Konfessionen und Religionen war ein Schwerpunkt seiner beruflichen Praxis. Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit stehen Fragen der Sozialethik, Religionspädagogik und Religionskritik.

Ort: Autobahn- und Radwegekirche St. Paul Wittlich

Der Eintritt ist frei, um eine angemessene Spende wird am Ausgang gebeten.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Fördervereins Autobahnkirche St. Paul Wittlich, der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte und der Katholischen Erwachsenenbildung Mittelmosel in Zusammenarbeit mit dem Theologischen Quartett Trier e.V.

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