18. Oktober 2016 :: 19 - 21 Uhr
Fremde - Heimat : Syrien
Von Alexander dem Großen bis Muhammad: Syrien 333 v. Chr. - 638 n. Chr.
PD Dr. Klaus-Peter Todt
In den sog. Diadochenkriegen nach dem Tode Alexanders des Großen (323-281 v. Chr.) war Syrien zunächst stark umkämpft. Nach 301 blieb das Land zwischen Seleukiden und Ptolemäern geteilt, bis der Seleukide Antiochos III. 198 v. Chr. ganz Syrien unter seine Herrschaft brachte. 64 v. Chr. annektierte der römische Feldherr Pompeius das Land und gründete die Provinz Syrien, die nach dem Sieg Octavians (ab 27 v. Chr. Augustus) über Antonius und Kleopatra (30 v. Chr.) in den beiden ersten Jahrhunderten der römischen Kaiserzeit und dann noch einmal im 5. Jahrhundert eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit erlebte, von der auch heute noch die Ruinen bedeutender Städte (Apameia, Palmyra, Kyros, Dura-Europos) sowie von 700 Kleinstädten und Dörfern im sog. Kalksteingebirge zwischen Antiocheia und Aleppo Zeugnis ablegen. Antiocheia (heute Antakya/Türkei), die Hauptstadt Syriens unter Seleukiden und Römern, gehörte zu den ältesten Zentren des frühen Christentums und wurde später Sitz eines Patriarchen, dessen Jurisdiktionsgebiet von Syrien bis weit nach Zentralasien reichte. Seit der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurden überall in Syrien Kirchen und Klöster errichtet. Die Heiligtümer der Märtyrer wie das des hl. Sergios in Resafa/Sergiupolis und Säulenheilige wie der 459 verstorbene Symeon in Telanissos (westl. von Aleppo) zogen Pilger aus allen Teilen des römischen Reiches nach Syrien. Erst die mörderischen Kriege zwischen Ostrom und dem sasanidischen Persien im gesamten 6. und im frühen 7. Jahrhundert, schwere Erdbebenkatastrophen und eine seit 541 immer wieder aufflammende Pestepidemie bewirkten den Ruin großer Städte (Antiocheia, Apameia, Berytos/Beirut) und des gesamten Landes.
Ort: Kueser Akademie, Gestade 6, 2. Etage
Eintritt 5,00 €
In Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Mittelmosel.
© 2016 Kueser Akademie