7. April 2016 :: 19.30 - 21.30 Uhr

... in Trier

Auf Hausbesuch bei ... Seneca - Texte und ein Gespräch über die Kunst des Sterbenlernens

Prof. Dr. Bendikt Strobel, Trier Dr. Matthias Vollet, Bernkaste-Kues Dr. Michael Thomas, Trier

Lucius Annaeus Seneca, dem großen stoischen Philosophen und Politiker der römischen Kaiserzeit, dessen Leben im Guten wie im Schlechten bis hin zu seiner Selbsttötung so sehr mit dem seines früheren 'Zöglings' Nero verbunden war, verdankt die Nachwelt einige der tiefsten Reflexionen über die Kunst, Sterben zu lernen. Begleitend zur Trierer Nero-Ausstellung (14.5.-16.10.2016) und dem Trierer Projekt 'Die letzte Inszenierung'(21.05.-05.06.2016) sollen vor allem Senecas Reflexionen zur Kunst des Sterbens (ars moriendi) bzw. Sterbenlernens Thema eines 'Hausbesuchs bei Seneca' sein. Für Seneca ist das Sterbenlernen wesentlich ein Akt der Befreiung von äußeren Zwängen und Selbstbestimmung: "'Bereite Dich auf den Tod vor!' Wer dies sagt, trägt uns auf, uns auf die Freiheit vorzubereiten. Wer sterben gelernt hat, hat verlernt, Sklave zu sein; er ist über aller Gewalt, wenigstens außer aller. Was gehen Kerker ihn an und Wachen und Riegel? Frei steht ihm der Ausgang. Nur eine Kette ist, die uns gefesselt hält, die Liebe zum Leben; ist sie zwar nicht abzuwerfen, so ist sie wenigstens zu schwächen, damit, wenn die Umstände es fordern, nichts uns halte und hindere, bereit zu sein, was einmal doch geschehen muss, auf der Stelle zu tun." (Ep. 26) Auch aufgrund solcher Gedanken kommt Seneca eine herausragende Rolle für zeitgenössische Diskussionen über Selbstbestimmung in Leben und Sterben zu.

Ort: Dom-Info, Domplatz Trier

 

Katholische Erwachsenenbildung Trier in Zusammenarbeit mit: Universität Trier, Fachbereich Philosophie und Klassische Philologie und Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte

    weitere Informationen


© 2016 Kueser Akademie